Teilprojekte

Die Entwicklung des Depotareals in Bauma ist ein Gemeinschaftsprojekt des DVZO mit dem AWEL des Kanton Zürich und SBB Immobilien. Das bis jetzt eher vernachlässigte Gebiet zwischen dem Bahnhof Bauma und der Töss kann sich so zu einer vielseitigen Perle entwickeln. .

Drehscheibe

Eine Drehscheibe verbindet nicht nur einige durchgehende Gleise, sondern erschliesst auch eine Reihe von kurzen Abstellgleisen, die mehr oder weniger senkrecht zur Bahnhofsachse liegen und nur über die Scheibe zugänglich sind. Diese Anordnung erlaubt die rationelle Abstellung und Disposition von kurzen Anhängerund Triebfahrzeugen. In Bauma können so die Rangiertraktoren sowie Instandhaltungsfahrzeuge auf einfache Art remisiert werden.

Die Drehscheibe (Position 8 im Plan) ersetzt ein ganzes Weichennest und wird zum prägenden optischen Zentrum des aufgewerteten Depotareals. Zudem wird das im einundzwanzigsten Jahrhundert nicht mehr praktizierte Abdrehen von Fahrzeugen als früher alltägliches und notwendiges Manöver wiederbelebt.

Wagenwerkstatt

In Bauma stand bis 1947 vis à vis der Lokremise eine Wagenwerkstatt. Der hölzerne Bau wurde im Zuge der Elektrifizierung abgebrochen. Grössere Nebenbahnhöfe waren typischerweise mit Lokremise, Drehscheibe und «der» Wagenwerkstatt ausgestattet.

Diese Konstellation möchte der DVZO in Bauma wiederherstellen und so Platz für den Unterhalt am rollenden Kulturgut schaffen. Die Wagenwerkstatt (Pos. 4 im Plan) wird als Neubau realisiert, lehnt sich aber dem traditionellen einfachen Holzbau an, welcher bei den Bahnen früher für solche Bauten üblich war.

Güterschuppen

Der im sachlichen Stil der 1920er-Jahre gebaute Güterschuppen aus Zürich Wollishofen gehört in die seltene Kategorie der zwischen 1910 und 1960 entstandenen Eisenbahn-Bauten. Nach Bauma versetzt, ist er das zentrale Element des Bereiches, welches die frühe Elektrifizierungszeit repräsentiert. Als Gebäude dient er dem DVZO mit Lager- Büro- und Ausbildungsräumen, der Öffentlichkeit mit einem Museum und einem bewirteten Treffpunkt.

Dieses Projekt wird durch die SBB Immobilien als Projektpartner finanziert und realisiert.

Passerelle

Vor allem über breite Gleisfelder scheute man sich schon sehr früh, ebenerdige Passagen für den Fuss- und Strassenverkehr zu legen, weshalb diese mit langen Passerellen überbrückt wurden. Aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen verschwinden die letzten Passerellen in genieteter Bauart in Kürze. Wir möchten ein letztes Exemplar der Nachwelt erhalten. Die Passerelle verbindet den Bahnhof direkt mit dem Depotareal. Darüber hinaus wird sie ein idealer Beobachtungs- und Fotostandort, um das museale Treiben auf den Schienen und dem Areal beobachten zu können.

Revitalisierung Töss

Ursprünglich war die Töss ein mäandrierender Fluss, der die gesamte Talsohle durchstrich. Die Industrialisierung erzwang die Besiedlung der Talsohle und damit die Kanalisierung des Flusses. Entlang des Bahnhofs Bauma soll die Töss aus ihrem heutigen befestigten Lauf befreit werden. Zusammen mit dem Depotareal und seiner Erschliessung ergibt sich die Chance eine Natur- und Erholungslandschaft zu schaffen und wertvolle Wechselbeziehungen wieder herzustellen.

Dieses Projekt wird durch das AWEL des Kanton Zürich als Projektpartner finanziert und realisiert.

Kohlekran

Eine Dampflok benötigt rund 300 kg Kohle für die Fahrt von Bauma nach Hinwil. Diese muss erst einmal auf die Lok gelangen. Das ist auf zwei Arten zu bewerkstelligen: In anstrengender Handarbeit oder bequem mit dafür konzipiertem Kohlekran.

Der Kohlekran hievte im Depot Winterthur die in Loren herangeführte Steinkohle direkt in die Vorräte der zu retablierenden Dampflok. Dank ihm sparte die junge SBB einige Dutzend «Putzer » ein, die in Privatbahnzeiten diese strenge Arbeit zu Hungerlöhnen von Hand erledigt hatten. Die depotspezifische Einheit von Kohlenhaufen, Lorenbahn und Hebekran soll in Bauma (von Position 7 im Plan aus gut einsehbar) wieder erstehen und einen Einblick in den Lokdepot-Alltag um 1910 vermitteln.

Wegkonzept

Heute ist unsere Lokremise für Blaulichtorganisationen und Lieferanten unzugänglich, aber auch wir oder Besucher finden nur umständlich zum Gebäude. Der DVZO möchte dies ändern und neben einer neuen Zufahrt auch einen schweizweit einzigartigen Zugang zur Eisenbahngeschichte schaffen.

Wasserkran

In Turbenthal stand zum Auffüllen der Wasservorräte der Dampflokomotiven ab 1898 ein Wasserkran zur Verfügung. Aufmerksame Mitglieder des Vereins retteten ihn 2008 vor dem Schneidbrenner. Der DVZO will ihn funktionstüchtig in Bauma wieder aufstellen.

Portalkran

In der «Dampfzeit» waren viele Stationen für den Umlad von Gütern und Baumittel mit Portal- oder Hebekränen ausgerüstet. Somit ist unser Exemplar in seiner Funktion an sich nichts Besonderes. Hinter oder besser gesagt in dem Kran steckt aber eine spannende Geschichte.

Stellwerk

Das kleine Rangierstellwerk von Bern Weyermannshaus entstand 1933 im Zuge der Erweiterung des dortigen Rangier- und Stückgutbahnhofs. Es enthielt einen zentralisierten Weichenwärterposten und wurde erst 2015 durch ein elektronisches Stellwerk ersetzt.

In Bauma gibt das Stellwerk (Position 7 im Plan) wieder einem Fahrdienstleiter Obdach. Von hier aus lassen sich sämtliche Anlagenteie steuern, die ausserhalb der SBB-Einflussbereichs liegen. Damit tradiert der DVZO ein weiteres ausgestorbenes Berufsbild in die Zukunft.

Zufahrt

Ein wesentlicher Treiber des Projekts ist der erforderliche Bau einer strassenseitigen Zufahrt, die auch für grosse LKW sowie Rettungsfahrzeuge passierbar ist. Im Rahmen der aktuellen Planungen für eine Umgestaltung des Töss- Areals steht die Erschliessung ab der Sternenbergstrasse im Vordergrund. Für die Entsorgung der Dampflok-Schlacke soll der gegebene Unterschied im Terrain-Niveau ideal genutzt werden. Im Bereich des Güterschuppens bietet sich zudem die Chance, auf historische Konzepte des Strassenbaus zurückzugreifen (z.B. Pflästerung).